Unterschied zwischen Hydrometer und Hygrometer

In vielen Fällen kommt es vor, dass ein Hydrometer (auch unter den Begriffen Senkwaage, Senkspindel und Dichtespindel bekannt) mit einem Hygrometer verwechselt wird. Und das, obwohl die beiden Geräte gar nichts miteinander zu tun haben und auch die Aufgaben völlig unterschiedlich sind.

Kurz und knapp, hier der Unterschied zwischen Hydrometer und Hygrometer:

  • Hygrometer: Das Hydrometer misst die relative Luftfeuchtigkeit
  • Hydrometer: Das Hygrometer misst die Dichte oder das spezifische Gewicht von
    Flüssigkeiten

Hygrometer

ein analoger feuchtigkeitsmesser

Ein analoger Luftfeuchtigkeitsmesser

Das Hygrometer misst also die relative Luftfeuchtigkeit. Die relative Luftfeuchtigkeit ist übrigens das Verhältnis vom aktuell enthaltenen Wasserdampf zur maximal möglichen Wassermenge.

In einer Wohnung sollte die optimale Luftfeuchtigkeit optimalerweise zwischen 40 und 60 % liegen. Wird auf dem Hygrometer des Öfteren ein Wert über halb von 60 % angezeigt, besteht Handlungsbedarf, da es ansonsten zur Bildung von Schimmel kommen kann.

Liegt der Wert hingegen oft unter 40 %, wird die Luft als unangenehm empfunden und sie ist zudem auch deutlich zu trocken.

Das kann in vielen Fällen sogar zu gesundheitlichen Problemen, in Form von Atemwegsbeschwerden führen weil die Schleimwege austrocknen. Auf die Dauer gesehen ist außerdem der Körper bei einem zu niedrigen Raumklima deutlich anfälliger für Infekte.

Hydrometer: Unterschiede zum Hygrometer & Funktionen

hydrometer zeichnung

Eine Zeichnung eines Hydrometers

Wie nun also schon bekannt ist, misst ein Hydrometer die Dichte oder das spezifische Gewicht von Flüssigkeiten. Das Ganze funktioniert nach dem Prinzip des statischen Auftriebs. Beim statischen Auftrieb handelt es sich um eine der Schwerkraft entgegengesetzte Kraft auf einen Körper in Gasen oder Flüssigkeiten.

Das Gleiche Prinzip machen sich übrigens auch Heißluftballons zu Nutze um in die Höhe zu steigen. Um die Funktionsweise noch etwas besser zu verstehen, geben wir Ihnen gerne noch ein eher bildliches Beispiel:

Bei einem Aräometer wird ein in Flüssigkeit getauchter Körper so weit nach unten gesenkt, bis die Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit der Gewichtskraft des eingetauchten Körpers entspricht. Ist die Dichte der Flüssigkeit eher gering, taucht ein Körper mit dem gleichen Gewicht weiter in diese ein.

In der Praxis wird die entsprechende Flüssigkeit in einen Messbehälter aus Glas gegossen. Passend dazu wird anschließend ein Hydrometer ausgesucht, das dem Messbereich der ungefähren Dichte der Flüssigkeit entspricht.

Ist dieses gefunden, wird es in die Flüssigkeit getaucht. An der Flüssigkeitsoberfläche kann man dann den Wert, bzw. die entsprechende Dichte des eingetauchten Hydrometers ablesen.

Anwendungsgebiete für eine Senkwaage:

  • in Schnapsbrennereien, um den exakten Alkoholgehalt zu ermitteln
  • in Molkereien, ob Milch mit Wasser verdünnt wurde
  • Zum Testen vom Frostschutz (Anteil an Glysantin)
  • Zum Prüfen der Säure in Akkus
  • in der Chemieindustrie, für die Ermittlung der Konzentration in Salzlösungen
  • in Weinkellereien (zur Bestimmung des Zuckergehalts von Most)

Noch einmal der Hauptunterschied zusammengefasst:

Luftfeuchtigkeitsmesser ermitteln den Feuchtigkeitsgehalt (Luftfeuchte) der Luft. Ein Senkspindel gibt die Dichte (bzw. den Gewichtsanteil) von Flüssigkeiten an.